Rehasport

Der Rehabilitationssport ist nach Sozialgesetzbuch IX für Menschen mit Behinderungen und für von Behinderung bedrohte Menschen vorgesehen, aber auch für chronisch kranke Menschen, bei denen eine Beeinträchtigung noch nicht eingetreten ist.

Neben einer Verbesserung der sportmotorischen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination, sowie einer Stärkung des Selbstbewusstseins ist das führende Ziel des Rehabilitationssports, die eigene Verantwortlichkeit des Menschen für seine Gesundheit zu stärken und ihn zum langfristigen, selbstständigen und eigenverantwortlichen Bewegungstraining zu motivieren.

Rehabilitationssport wird von Ihrem Arzt verordnet und die Kosten werden von Ihrer Krankenkasse übernommen. Sprechen Sie Ihren Arzt aktiv darauf an! Sie können den Rehabilitationssport auch selbst tragen und zu jeder Zeit als „Selbstzahler“ buchen.

In der Regel bekommen Sie 50 Übungseinheiten verschrieben, die Sie innerhalb der nächsten 18 Monate in einer festen Gruppe mit maximal 15 Teilnehmern absolvieren. Eine Übungseinheit dauert dabei 45 Minuten. Idealerweise und für ihre Gesundheit endet die Sportteilnahme nach dem Ablauf der Verordnung nicht, sondern wird entweder in der bereits bekannten Gruppe eigenverantwortlich fortgesetzt oder mit einem anderen Sportangebot gewährleistet.

Wir als Ihr Rehabilitationssport-Anbieter beraten Sie gern über einen angemessenen Rehabilitationssportkurs und über Ihre weiterführenden Sportmöglichkeiten in unserem Haus!

Die Rehabilitaionssportangebote im SCS werden nach bestimmten medizinischen Bereichen unterteilt.

Bereich Orthopädie

Wenn Funktionseinschränkungen im Bereich des Bewegungs- und Stützapparates, Amputationen, Gliedmaßenmissbildungen, Gelenkschäden, negative Folgen nach Gelenkersatz, Morbus Bechterew, Osteoporose, Wirbelsäulen- oder Krebserkrankungen vorhanden sind, bieten wir sowohl zielgruppenübergreifende als auch spezifische Rehabilitationssportkurse an.

Die sportlichen Inhalte berücksichtigen im Sinne der Ganzheitlichkeit den gesamten Körper, in den spezifischen Rehabilitationssportkursen werden entsprechend des eingeschränkten Körpersystems gezielt inhaltliche Schwerpunkte gesetzt.

Zielgruppenübergreifende Rehabilitationssportkurse

Rehasport allgemein

Der Rehabilitationssport findet zielgruppenübergreifend mit Übungen im Gehen, Stehen oder Liegen statt.

Rehasport bodenlos

Der Rehabilitationssport findet ohne Mattenübungen statt, um den Menschen gerecht zu werden, die nicht mehr in der Lage sind, eigenständig auf den Boden runter zu kommen oder wieder vom Boden aufzustehen. Die Übungen werden stehend oder sitzend auf einem Hocker ausgeführt.

Rehasport Aqua

Der Rehabilitationssport findet in unserem hauseigenen Schwimmbad, im brusttiefen Wasser mit Badebekleidung statt.

Spezifische Rehabilitationssportkurse

Rehasport Schulter/ Halswirbelsäule

Der Rehabilitationssport setzt den Schwerpunkt auf Kräftigungs- und Dehnungsübungen für den Schultergürtel- und Halswirbelsäulenbereich, um einer mangelnden Bewegungsfreiheit und Kraftdefiziten in den oberen Extremitäten entgegen zu wirken und Gelenkfunktionen zu erhalten.

Rehasport Wirbelsäule

Der Rehabilitationssport setzt den Schwerpunkt auf Kräftigungs- und Dehnungsübungen für die wirbelsäulenumspielende Muskulatur, um die wirbelsäulenschützende Muskelfunktion wiederherzustellen und negative Folgen nach einer Wirbelsäulenoperation oder aufgrund Deformierungen des Oberkörpers zu lindern.

Rehasport Hüfte/ Knie

Der Rehabilitationssport setzt den Schwerpunkt auf Kräftigungs- und Dehnungsübungen für die hüft- und knieumgebende Muskulatur, um einer mangelnden Bewegungsfreiheit und Kraftdefiziten in den unteren Extremitäten entgegen zu wirken, Gelenkfunktionen zu erhalten und negative Folgen nach einer Gelenkersatzoperation zu lindern.

Rehasport Osteoporose

Die Schwerpunkte werden auf Beinkraft- und Gleichgewichtsübungen hinsichtlich einer Sturzprävention gesetzt, sowie auf gezielte Kräftigungsübungen. Ziel ist es, durch angemessene Zug- und Druckkräfte auf den passiven Bewegungsapparat den Knochenabbau an diesen Stellen positiv zu beeinflussen, d. h. zu bremsen.

Rehasport Krebs

Zielsetzung des Rehabilitationssports ist die Wiederherstellung der körperlichen, psychischen und sozialen Leistungsfähigkeit während und nach der Krebstherapie. Die Planung und Umsetzung erfolgt dabei spezifisch in Abhängigkeit der auftretenden Nebenwirkungen – diese sind häufig Fatigue (Ermüdungssyndrom), periphere Polyneuropathie (Sensibilitätsstörung), Lymphödeme (Wassereinlagerungen) oder Inkontinenz.

Rehasport mit Übergewicht und Adipositas

Um auf die spezifischen Bedürfnisse von Patienten mit starkem Übergewicht und Adipositas einzugehen, bieten wir moderate Bewegungsprogramme an. Im hauseigenen Schwimmbad ist ein sanfter Einstieg in die sportliche Bewegung durch die Aufhebung der Schwerkraft im brusttiefen Wasser möglich. Ganz langsam und angemessen kann durch den zunehmenden Einsatz an Kleingeräten und der Gang in das tiefe Wasser die körperliche Belastung gesteigert werden. Aber auch ohne Wasser in unserer Gymnastikhalle finden einfache Bewegungsangebote zur Körperwahrnehmung, Gelenkmobilisation, Koordinationsschulung und Kräftigung der Muskulatur statt. Bei warmen Außentemperaturen lädt das großzügige Außengelände zu einfachen Gangübungen ein. Übergeordnete Ziele sind, Spaß an der Bewegung zu entwickeln, sich gemeinsam in der Gruppe zu motivieren und Stress loslassen zu können - alles ohne körperliche Überforderung.

Bereich Innere Medizin

Diabetes- und Gefäßsport

Patienten mit Diabetes mellitus und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK), häufig unter dem Begriff „Schaufensterkrankheit“ bekannt, profitieren gleichermaßen von den sportlichen Inhalten. Zielsetzung des Diabetes- und Gefäßsports ist die langfristige Normalisierung der Blutzuckerwerte und die Vergrößerung der maximal zurücklegbaren schmerzfreien Gehstrecke. Durch ein intensives Geh- und Lauftraining, das gezielte Krafttraining möglichst großer Muskelgruppen, v. a. der Beinmuskulatur, und den Einsatz von Spielsportarten sollen die Ziele erreicht werden.

Lungensport

Für atemwegserkrankte Patienten mit Allergien, Asthma oder COPD (Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) kann Lungensport mit gezielten Atemübungen und Übungen zur Verbesserung der Ausdauer- und Kraftausdauerfähigkeit kurzfristige und langfristige positive Effekte bewirken. Kurzfristig kommt es zu einer Atemwegserweiterung, langfristig lässt sich der Alltag ausdauernder bewältigen, ohne Ängste haben zu müssen.

Rehasport Long Covid

Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, können auch Monate später an Symptomen leiden. Zu den häufigsten Covid-Langzeitfolgen gehören Erschöpfung, Kurzatmigkeit, kognitive Beeinträchtigung und eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Hinzu kommen weitere Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Muskelschmerzen, Druckgefühl auf dem Brustkorb, Depressionen und Angstzustände. Die sportlichen Maßnahmen über Atem-, Kinetik-, Entspannungs-, Ausdauer- und Krafttraining unterstützen die Behandlung und wirken sich positiv auf das Alltagsleben der Betroffenen aus.

Bereich Herzsport

Koronarsport, unter ärztlicher Aufsicht

Nach der ärztlichen Abklärung mit dem behandelnden Arzt aktivieren Herzpatienten unter ärztlicher Aufsicht mit einem Bewegungs- und Sportprogramm und ggf. unter Zuhilfenahme von Kleingeräten ihr Herz-Kreislauf-System und kräftigen es langfristig. Sie erleben durch den Herzsport, dass sie belastbar sind – das schafft Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und nimmt Ängste – und entwickeln ein Gefühl dafür, welche alltäglichen Anforderungen zu schaffen sind und welche nicht. Die sportliche Belastung im Herzsport wird dabei nach der individuell ermittelten Trainingsherzfrequenz gesteuert. Empfehlenswert ist die Anschaffung einer eigenen Pulsuhr.

Bereich Geistige Behinderung

Aktiv mit Handicap

Menschen mit geistigen Behinderungen haben eine andere Wahrnehmung des eigenen Körpers und auch das Erleben der Umwelt stellt sich für sie anders dar. Durch sanftes Üben motorischer und geistiger Fähigkeiten ist es möglich, Menschen mit geistigen Behinderungen am Sport teilhaben zu lassen, ohne sie zu überfordern. Ziel ist es, die Körperwahrnehmung zu fördern, komplexe Bewegungsabläufe zu erlernen, Gedächtnisleistungen zu schulen, die Lebensfreude und das Selbstbewusstsein zu steigern, sowie Gruppendynamiken zu erleben und in sozialen Kontakt zu treten.

Bereich Neurologie

Neurosport

Neurologische Beeinträchtigungen und Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems bedeuten, dass sich die Patienten mit den körperlichen Symptomen Gleichgewichtsverlust, Gangunsicherheit, Koordinationsstörung, Schmerz und Lähmung auseinandersetzen müssen. Rehabilitationssport unterstützt, die gewohnten Bewegungsabläufe umzustellen, diese ggf. wieder neu zu erlernen und spielerisch, ohne Leistungsdruck die normalen Bewegungsfunktionen wieder zurückzuerlangen. Die Teilnahme ist möglich für Patienten mit cerebralen Bewegungsstörungen, Demenz, Epilepsie, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, Querschnittslähmung und nach Schlaganfall.

 

Die Rehabilitationssportangebote werden im SCS durch unsere qualifizierten festangestellten Sportlehrer*innen und freien Mitarbeiter*innen angeleitet und betreut.

Tipps:
Für eine schnelle Abwicklung bis zum Beginn Ihrer Teilnahme an einem unserer Rehabilitationssportkurse lassen Sie die Verordnung bereits im Vorfeld von Ihrer Krankenkasse bewilligen.
Sie benötigen für die Teilnahme an unseren Rehabilitationssportkursen ein großes Handtuch.

Ihre Ansprechpartnerin:
Stephanie Weigel

T: (030) 380 02-14
F: (030) 380 02-29
weigel@scs-berlin.de

 

Sprechzeiten:

  • Montag: 08:30 – 12:00 Uhr
  • Dienstag: 12:30 – 17:00 Uhr
  • Mittwoch: 08:30 – 12:00 Uhr
  • Donnerstag: 13:00 – 16:00 Uhr
  • Freitag: Nach Vereinbarung