Informationen für Eltern

Kinderschutz im Sportverein

Den Berliner Sportvereinen sind fast 170.000 Kinder und Jugendliche anvertraut. Sie üben dort eine Sportart aus und werden von qualifizierten, überwiegend ehrenamtlichen Übungsleitern/innen und Trainern/innen sportfachlich angeleitet und pädagogisch betreut. Schutz und verantwortliche Betreuung der jungen Menschen sind uns wichtig. Das dürfen Kinder und Eltern von uns erwarten!

Aus diesem Grund haben Landessportbund Berlin und Sportjugend Berlin den Sportvereinen Handlungsempfehlungen zum Kinderschutz an die Hand gegeben. Außerdem sind Sportvereine aufgefordert worden, eine Erklärung zum Kinderschutz sowie eine Selbstverpflichtung zu unterschreiben, den Kinderschutz zu einer wichtigen Aufgabe im Sport zu machen.

Was können Eltern zum Kinderschutz im Sport beitragen?

Viele Berliner Sportvereine und -verbände haben inzwischen eine Person beauftragt, die sich um Angelegenheiten des Kindeswohls und damit auch um die Vermeidung von sexuellen Übergriffen im Verein kümmert. Erkundigen Sie sich, ob auch im Verein Ihres Kindes eine Ansprechpartnerin oder ein Ansprechpartner zu Fragen des Kinderschutzes ernannt wurde.

Dass Strukturen zur Wahrung des Kindeswohles aufgebaut werden – dazu können auch Sie als Eltern mit Ihrem Engagement etwas beitragen:

  • Sprechen Sie die/den Jugendwart/in Ihres Vereins auf das Thema Kindeswohl an und fragen Sie gezielt nach einer/m Beauftragten für Kinderschutz im Verein.
  • Signalisieren Sie auch der Trainerin oder dem Trainer Ihres Kindes, dass Sie an dem Thema interessiert sind und es für wichtig halten.
  • Regen Sie an, das Thema auf Elternabenden zu diskutieren. Lassen Sie sich über die Vorkehrungen des Vereins zum Kinderschutz informieren.
  • Erkundigen Sie sich, ob sich der Verein von seinen Übungsleiter/innen und Trainer/innen erweiterte polizeiliche Führungszeugnisse vorlegen lässt.

Was tun bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch?

Was tun, wenn man den Verdacht hat, dass ein Kind oder Jugendlicher sexualisierte Gewalt erlebt hat? Gibt es überhaupt eindeutige Anzeichen für sexualisierte Gewalt?

Sexualisierte Gewalt – mögliche Signale von Kindern und Jugendlichen

Es gibt keine eindeutigen, klaren Anzeichen für sexualisierte Gewalt! Erste Auffälligkeiten können stark veränderte Verhaltensweisen sein. Manchmal macht den Kindern und Jugendlichen der Sport ohne erkennbaren Grund keinen Spaß mehr. Sie kommen nur noch unregelmäßig oder gar nicht mehr zum Training. Manche Kinder und Jugendliche zeigen Anzeichen von Verwirrung und Hilflosigkeit, aber auch Aggressionen, Sprachlosigkeit und Angst können die Folge sein.

All diese Anzeichen können aber auch auf andere Probleme im Umfeld der Jungen und Mädchen hinweisen. Deshalb sollte man immer überprüfen, welche Gründe es für ein verändertes Verhalten geben könnte und sich Rat von Expert/-innen einholen.

Was tun im Verdachtsfall?

  • Nehmen Sie Hinweise auf Kindeswohlgefährdungen ernst.
  • Handeln Sie nicht überstürzt und lassen Sie keine Gerüchte entstehen!
  • Schützen Sie die/den potentielle/-n Betroffene/-n und wahren dessen Persönlichkeitsrechte!
  • Konfrontieren Sie verdächtige Personen nicht mit dem Verdacht, da die Gefahr besteht, dass er/sie die Betroffenen unter Druck setzt.
  • Wenden Sie sich an die Beauftragte oder den Beauftragten für Kinderschutz oder eine andere Person des Vertrauens im Verein und sprechen Sie über den Verdacht.
  • Signalisieren Sie der/-m Betroffenen, dass Sie als Erwachsene/-r ansprechbar sind und als Vertrauensperson zur Verfügung stehen.
  • Nehmen Sie Kontakt zu einer Fachberatungsstelle auf und holen Rat ein!

Schnelle Hilfe oder Kontakt zu Fachberatungsstellen finden Sie hier.